Willkommen bei den Schulimkern des Ernst-Mach-Gymnasiums

Der Wahlunterricht Imkerei findet unter der Leitung von einer erfahrenen Lehrkraft statt. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! kümmert sich um die Bedürfnisse der fleißigen Bienchen und um unsere Imkerschüler und Schülerinnen. Die interessierten Jungimker werden nach Altersstufe und Erfahrung in Gruppen für Anfänger und Fortgeschrittene eingeteilt. Nach Bedarf werden auch für die Oberstufe spezielle W- und P-Seminare angeboten.

 

Übersicht zur Unterrichtsplanung: Sie ist ganz den Erfordernissen der Bienenvölker angepasst

September - Dezember: Theorie, Reparaturarbeiten, Kerzengießen, Winterbehandlung der Bienenvölker/ Bienensaunabehandlung zweier Testvölker
Januar - März: Kaum Wahlunterricht, Völkerkontrolle
April - Juli: Theoretische Vorbesprechungen, dann praktische Arbeiten, wie Erweitern, Honigraumaufsetzen, Schwarmkontrolle und -verhinderung, Königinnenzucht und Ablegerbildung in Kleingruppen (2-3 Schüler); bei Bedarf auch Arbeiten am Wochenende. Werden in der Umgebung des EMG Bienenschwärme gemeldet, oder von der Feuerwehr eingefangen, so rücken die Schulimker aus, um die Völker zu übernehmen.

Kerzengießen
Werkzeuge der Imker
Kerzengießen aus reinem Bienenwachs (Fotos: Robert Brouczek; Münchner Merkur 23. Dez. 2016)

 

Wie sind die Bienen untergebracht?

Unsere Bienenvölker gehören der Rasse Apis mellifica carnica an. Als Bienenbeuten werden Erlanger Holzmagazine in Zandermaß verwendet, die sich für eine Freiaufstellung im Schulgarten bestens bewährt haben. Zum Schutz der ebenen Holzdeckel wurden zusätzlich Dächer angefertigt, die leicht abzunehmen sind. Als Schwarmfangkästen und zur Ableger- bzw. Kunstschwarmbildung werden neben normalen Zargen auch zwei Ruckzuckkästen eingesetzt.

Kerzengießen
Bienenschwarm
Links: Bienenkönigin (mit blauer Markierung) mit ihrem Hofstaat / Rechts: Bienenschwarm am EMG (Fotos: Christine Hammer)

 

Wie sieht die Arbeit der Schulimker aus?

Die folgende Zusammenstellung bietet einen Überblick über die wichtigsten praktischen Arbeiten rund um die Schulbienenvölker im Bienenjahr:

  • September: Die Abnahme des Winterfutters (Apifonda=Zuckerteig oder Apiinvert=Zuckersirup) wird kontrolliert. Ende des Monats werden die leeren Behälter abgenommen die dazugehörenden Zargen entfernt. Imkereianfänger erhalten in den Wintermonaten einen Grundlehrgang in die Theorie der Imkerei. Sie erfahren das Wichtigste über das Leben im Bienenstaat, über das Handwerkszeug des Imkers und über die wichtigsten Tätigkeiten des Imkers im Bienenjahr.
  • Oktober: Die eingeschmolzenen Wachsreste von Altwaben und Entdeckelungswachs werden in heißem Wasser gereinigt. Das Gießen von Kerzen in elastischen Silikonformen beginnt.
  • November - Dezember: Das Kerzengießen wird abgeschlossen. Neue Rähmchen werden für das kommende Bienenjahr vorbereitet. Die Varroabehandlung der Bienenvölker im Dez./Jan. wird zusammen mit fortgeschrittenen Schülern und mindestens einer Lehrkraft vorgenommen. In den Spätherbst/ Winter fällt auch die Behandlung zweier Testvölker mit der Bienensauna zu Forschungszwecken.
  • Januar - März: keine Arbeiten / Winterruhe
  • April: Die Beobachtung des Bienenflugs, des Eintragens von Pollen gibt wichtige Informationen über den Zustand der Völker. Verstorbene Völker werden abgeräumt. Regelmäßig wird durch Anheben die Futterversorgung kontrolliert. Ende des Monats kann oft schon der Honigraum aufgesetzt werden.
  • Mai: Brut- und Schwarmkontrollen werden durchgeführt. Der Eintrag an Nektar in den Honigraum wird geprüft. Schwarmkontrollen sind in wöchentlichem Abstand nötig. Bei Schwarmgefahr wird Schwarmverhinderung betrieben. Dabei werden Edelmaden zur Zucht von jungen Königinnen umgelarvt. Benötigte Rähmchen werden mit Mittelwänden versehen.
  • Juni: Das Heranwachsen der Jungköniginnen wird verfolgt. Ableger werden gebildet. Die erste Honigernte (Obstblüten/Raps) wird eingebracht.
  • Juli: Die zweite Honigernte steht an. Ableger werden zu Jungvölkern ausgebaut. Nach der Honigernte wird die Ameisensäurebehandlung gegen die Varroamilbe durchgeführt. Die abgeschleuderten Honigwaben werden zum Ausfressen aufgesetzt.
  • August: Nach einer zweiten Behandlung mit Ameisensäure wird das Winterfutter gegeben. Kleine oder weisellose Völker werden zuvor vereinigt.
Imker im Schullabor
Exkursion Peter
Exkursion Peter
Imkereischüler bei der Zucht neuer Bienenköniginnen (Fotos: Christine Hammer)

 

Was ernten die Schulimker? Ein Bienenvolk liefert während eines Jahres vielfältigen Ertrag

  • Der Honig

Die Schulimker ernten in der Regel zweimal pro Jahr Honig. Pro Volk lassen sich meist 8 bis 10 Kilo feinsten Blütenhonigs schleudern. Er stammt aus der Obstblüte und vom Raps. Die zweite Honigernte ist am Ende des Schuljahres (Ende Juli) möglich. Ein gutes Ertragsvolk liefert da 10 bis 12 Kilo, meist guten Lindenhonig. Der Wassergehalt des Honigs wird mit einem Refraktometer bei jeder Ernte kontrolliert. Er beträgt meist zwischen 16 und 19 %, das ist hervorragend für die Haltbarkeit des Honigs.

  • Das Bienenwachs

Bienenwaben werden nach 3-4 Jahren aus dem Volk entnommen. Dann sind sie meist 4-5 mal bebrütet und dunkel, fast schwarz gefärbt. Diese Waben werden im Solarwachsschmelzer ausgeschmolzen. Dieser arbeitet mit dem Treibhauseffekt: Sonnenlicht dringt durch die Scheibe ein, wird in Wärme umgewandelt und kann nicht mehr entweichen. So erwärmt sich der Innenraum auf 60-75 °C, was zum Einschmelzen von Bienenwachs vollkommen ausreicht. Das geschmolzene Wachs wird in einer Schale gesammelt und nach dem Erstarren als Rohbarren gelagert. Es ist noch mit Honigresten verunreinigt.

  • Das Propolis

Der Bienenkitt "Propolis" genannt, wird aus Baumharzen von den Bienen hergestellt und zum Verkitten von Ritzen und Spalten in der Beute benutzt. Es hat antibakterielle und fungizide Wirkung und verhindert im Stock die Ausbreitung von Krankheiten und Schimmelpilzen vor allem in den nahrungsvorräten (Pollen und Honig). Die Schulimker gewinnen es durch Abkratzen der Rähmchen und Zargen. Es wird in Alkohol gelöst und dient als Propolistinktur zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden und Stichen.

  • Der Met:

Traditionell werden die Honigreste, die beim Entdeckeln der Honigwaben anfallen, im Herbst zu Met vergoren. Der nach ca. drei Monaten entstandene Honigwein wird in Flaschen gelagert und nach mehreren Jahren verkostet.

Imker beim Hoffest
Imker beim Hoffest
Etikett für Schulbienenhonig
Verkauf des besten EMG-Honigs am großen Hoffest des Landwirtschaftsministeriums in München.

 

Welche Seminararbeiten wurden am EMG mit den Schulbienen schon erarbeitet?

P-Seminar Imkerei - Varroabekämpfungskonzepte

Das Konzept zur Varroabehandlung wurde von den P-Seminarschülern/innen in kooperativer Zusammenarbeit mit den betreuenden Lehrkräften (Frau Hammer und Herr Ruthenkolk) und verschiedenen Forschungseinrichtungen und Kompetenzzentren für den Bereich Bienen und Imkerei (z.B. Fachzentrum für Bienen der bayerischen Landesanstalt in Veitshöchheim) erarbeitet. Ziel ist es nach wie vor, die Entwicklung einer effizienten, rückstandsfreien, umweltfreundlichen und möglichst bienenverträglichen Varroabehandlung der Schulbienenvölker.

Folgende Teilprojekte wurden und werden z.T. noch immer bearbeitet und verbessert:

  • Verbesserung der Bienenhygiene
  • Aufbockung und Neuausrichtung der Bienenvölker
  • Bau neuer "bienenfreundlicher", jedoch ertragsschwächerer Beuten zum Vergleich mit dem bestehenden System:
  1. Bau und Einsatz einer Bienenkiste
  2. Bau und Einsatz einer Oberträgerbeute (= Top-bar-hive)
  • Beobachtung, Datenerhebung und Auswertung der Bienensauna-Behandlungen
  • Fortbestehende Teilnahme am Feldversuch zur Verbesserung der Bienensauna
  • Milchsäurebehandlung als bienenschondende Alternative zur Oxalsäurebehandlung
  • Regelmäßige Varroamilben-Befallskontrolle

Bisherige Ergebnisse:

P-Seminar 1: Aufbockung

P-Seminar 2: Bienenkiste

P-Seminar 3: Oberträgerbeute

P-Seminar 4: Bienensaunabehandlung Teil 1

P-Seminar 5: Imkerei - Exkursionen

P-Seminar 6: Ermittlung des Varoabefalls (Auszählmethode)

P-Seminar 7: Ermittlung des Varoabefalls (weitere Methoden)

Bayerisches Varroabekämpfungskonzept

Fachzentrum Bienen der bayerischen LWG Veitshöchheim

 

P-Seminar
Thermoschublade
 Links: Einzug des Jumg-Bienenschwarms in die Bienenkiste / Rechts: Honigkuchen ;)

Weitere Seminararbeiten

  • Die Chemie des Honigs
  • Der Pollengehalt von Bienenhonig
  • Die Enzymaktivität des Honigs
  • Die drei Bienenwesen (Beschreibung und Präparation)

Weitere Informationen / Hilfsmittel

 

Kontakt

Wenn Sie Tipps geben oder Fragen stellen wollen:

Fr. Christine Hammer